Tasmanien 3

Tag 950

Melbourne

KM 90675

Von der Tasman Peninsula ging es zurück an den schönen Campingplatz von letzter Nacht und am nächsten Tag weiter zu Freycinet.

Hier angekommen, werde ich freundlichst von einem Känguru mit kleinem Joey begrüßt. Auf der Suche nach Essen von den Besuchern hat es bei mir aber keinen Erfolg.

Es ist bereits Nachmittag und so mache ich nur eine 3 km Wanderung bis zum Wineglass Bay Lookout.

Am Aussichtspunkt gibt es drei Plattformen, von denen man eine super Aussicht auf Wineglass Bay und Wineglass Beach hat.

Doch das, was mich hier stört, ist eine Familie mit drei Kindern. Gebieterisch werden die Kinder angewiesen, sich an jeder Plattform für ein Foto aufzustellen. Es werden dutzende Fotos gemacht und immer wieder Befehle gegeben, wie sie zu schauen und was sie zu machen haben. Die Kinder sind sichtlich genervt und grinsen für einen Augenblick für die Kamera, bevor sie genervt weiterschmollen. Die Kinder scheinen ihren Urlaub nicht zu genießen, während die Eltern weiter befehlen „Benehmt euch, wir sind nur einmal hier.“ „Stellt euch das auf. Leg den Stock Weg. Stell dich dazu. Noch ein Bild.“

Als bräuchte man an jeder Stelle zu jedem Zeitpunkt ein Bild, auf dem die Kinder oder die Familie zu sehen ist, da man ja sonst nicht wirklich da war.

Dies ist das einzige Foto, das ich am Aussichtspunkte gemacht habe. Es ist die beste Aussicht, es ist real, authentisch und auch wenn ich nicht auf dem Bild bin, war ich trotzdem da. Würden die Eltern dieser Familie genau so denken, hätten ihre Kinder eventuell auch Vergnügen an dem Ausflug und dem Urlaub.

Ich gehe der Familie so gut es geht aus dem Weg und gehe zurück zum Parkplatz. Alle anderen Wanderungen hier sind recht lang und mir ist nicht danach einen drei Stunden Umweg zu nehmen, um einen Strand zu sehen.

Stattdessen fahre ich weiter zu meinem Campingplatz, Friendly Beaches. Der Campingplatz hier ist wieder gut gefüllt, aber ich finde eine Ecke in der Nähe des Loo. Hier bin ich wieder so nah am Strand, dass ich beim Rauschen des Meeres einschlafe.

Vorher rede ich aber noch kurz mit meinen Nachbarn, die, wie ich sehe, Wackelpudding spielen 😀
Ich spreche sie darauf an, sie kennen es unter dem Namen „Cambio“ und haben ein wenig vereinfachte Regeln. Leider ist es schon spät und so können wir keine gemeinsame Runde mehr spielen.

Am nächsten Tag fahre ich weiter nach Norden. Eigentlich war es mein Plan ins Landesinnere zu fahren, um einen Umweg mit guter Szenerie zu nehmen, aber wie ich in den Westen blicke, sehe ich nur schwarze Regenwolken. Also entscheide ich mich, an der Küste zu bleiben.

Es geht nach Binalong Bay, wo ich mir an einem ungestörten Ort die Haare schneiden kann und danach am Strand kurz ins Wasser und dann unter die Dusche steigen kann.

Weiter geht es zur Bay of Fires, benannt nach den Lagerfeuern, die die ersten Entdecker an der Küste gesehen haben. Aber auch passend auf Grund der rot gefärbten Steine, die eine wundervolle Farbe zum Sonnenuntergang haben. So lange bleibe ich jedoch nicht.

Den Sonnenuntergang genieße ich am Swimcart Beach Campground. Es gibt viele gratis Campingplätze hier an der Küste und alle sind zur Zeit ziemlich überfüllt. Man findet kaum noch einen Platz. Aber nach zwei Versuchen, bei denen mir bei den Campermassen schon schlecht geworden ist, habe ich hier einen Platz gefunden, der nur zu Fuß erreichbar ist. Ich habe einfach mein Motorrad geparkt und bin dann 50m weiter zum ersten freien Spot gelaufen. Wieder direkt am Strand mit dem konstanten Rauschen der Wellen.

Ich verbringe eine entspannte Nacht ohne Kontakt zu anderen Campern und fahre dann weiter Nach Westen zu den St. Columba Falls.

Auf der Straße zum Wasserfall und auf dem Weg zurück kommt mir die Landschaft sehr europäisch vor. Grüne Wiesen, Wälder, Kühe, Berge im Hintergrund…

…doch wenn man einen kleinen Stopp im Wald macht, merkt man direkt, dass man hier in einem Tropenwald ist.

Für die Nacht komme ich wieder an einem gratis Campingplatz unter, von wo ich am nächsten Morgen zu den Liffey Fall gehe.

Auf dem Weg zu Cradle Mountain mache ich einen Zwischenstopp an den Marakoopa Caves, wo ich noch das letzte Ticket der letzten Führung ergattern kann.

Eine Stunde werde ich mit zwei anderen Familien durch die kühle Höhle geführt. An einer Stelle wird das Licht ausgeschaltet, sodass man in kompletter Finsternis Glühwürmchen an der Decke entdecken kann.

Danach übernachte ich an einem Fluss, an dem ich mich mit meinen Campingnachbarn anfreunde. Ich unterhalte mich morgens noch recht lange mit dem Pärchen und fahre erst spät zu Cradle Mountain.

Die beiden hatten mir geraten den Cradle Mountain zu besteigen. Doch die Wanderung ist 10km lang und geht von 1000m bis auf 1450m mit steilem und schwierigem Aufstieg gegen Ende.

Deshalb habe ich mich für meinen ersten Tag für eine kleine Wanderung entschieden und wollte morgen mehrere kleine Wanderungen machen. Bei meiner heutigen Wanderung um den Dove Lake bin ich jedoch bereits nach einem Kilometer von den anderen Besuchern genervt und so entscheide ich mich bergauf zum Marion Lookout zu gehen. Dieser liegt nur auf halbem Weg zu Cradle Mountain und bietet bereits eine atemberaubende Aussicht.

Ich gehe noch ein Stück weiter Richtung Cradle Mountain, aber drehe dann wieder um und beende in Ruhe meine Runde um den Dove Lake, da jetzt die meisten Besucher den Nationalpark verlassen haben. Der Ballroom Forest ist dabei besonders schön.

Am Ende des Rundgangs komme ich an eine Aussichtsplattform, an der ein Pärchen eine Fotosession macht. Er fotografiert seine Freundin mit voller Fotografen-Energie. Ich biete den beiden an, ein Foto von ihnen machen zu können und danach bietet der Freund mir das gleiche an. Mit meinem Handy bewaffnet spornt er mich an gute Posen zu machen; „ja super, genau, klasse…!“ Ziemlich witziger Typ.

Zurück am Motorrad finde ich einen Zettel an meinem Lenker. Der Zettel ist von Jude und Dean, die auf der 1200GS unterwegs sind, neben der ich geparkt hatte. Sie haben mein Nummernschild und all meinen Sticker gesehen und würden sich gerne mit mir treffen und sich unterhalten. Super nett, ist auf meine Reise bisher nicht passiert, dass jemand eine Notiz hinterlassen hat 🙂

Ich antworte ihnen, dass ich noch einen weiteren Tag in Cradle Mountain verbringen werde und mich dann mit ihnen auf dem Weg zur Fähre treffen kann.

Ich fahre vom Nationalpark wieder zurück zu meinem Campingplatz von gestern, mit großem Umweg in den nächstgelegenen Ort, um Essen einzukaufen. Zurück am Campingplatz treffe ich wieder meine netten Nachbarn und unterhalte mich mit ihnen über meinen Tag. Jetzt überzeugen sie mich auch morgen Cradle Mountain zu besteigen.

Am nächsten Tag fahre ich dann bereits vormittags zurück zum Nationalpark und beginne die 5km zur Spitze.

Wieder vorbei am Marion Lookout geht es zum Fuße des Berges.

Von hier beginnt der schwierige Teil der Wanderung. Es geht steil bergauf über teils große Felsen, bei denen selbst ich mit meinen langen Beinen schwer hoch komme.

Zwei Stunden und zehn Minuten nachdem ich vom Parkplatz gestartet bin, komme ich an der Spitze an. Mächtig aus der puste werde ich mit einem super Ausblick belohnt.

Oben an der Spitze hat auch der Vater, mit dem ich hinauf gestiegen bin, seinen Sohn und dessen Kumpel wiedergetroffen, die ohne ihn voraus gegangen waren. Der Vater hat sich gewundert, wie die beiden 15-jährigen es überhaupt hierher geschafft haben, aber sie haben sich wohl bei den schwierigen Stellen gegenseitig hoch gezogen, wo ich selbst ich ja gerade so hoch gekommen bin. Gutes Teamwork, das muss man den Jungs lassen.

Auch hinunter ist es wieder ein ziemliches Gekraksel, aber nach zwei weiteren Stunden komme ich sicher am Parkplatz an.

Von hier fahre ich nach Latrobe, wo ich mich mit Jude und Dean in einem Restaurant treffe. Die beiden sind Rentner, aber trotzdem zu zweit mit Motorrad unterwegs. Sie wollten eigentlich nach Südamerika reisen, aber Corona hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun warten sie noch auf ihren Beiwagen, den sie aus Deutschland in ein paar Monaten geliefert bekommen werden. Ein weiterer schöner Abend mit vielen guten Geschichten.

Am nächsten Morgen ist meine Reise in Tasmanien dann zuende. Ich fahre wieder nach Devonport zur Spirit of Tasmania. Hier treffe ich auch wieder Susanne und Dietmar, die die gleiche Überfahrt gebucht hatten. Auch mit ihnen rede ich lange über ihre und meine Reisen. Da vergeht die 10 Stunden Überfahrt auch wieder schneller als gedacht.

Und das waren meine 18 Tage in Tasmanien. Ich habe wieder viel erlebt und bin wirklich froh, dass ich diesen Trip noch unternehmen konnte, denn ab jetzt heißt es nur noch: arbeiten.

Tasmanien 2

Tag 942

Tasman Peninsula

KM 81624

Frohes Neues Jahr!

Ich erwache mit einem klassischen Kater und lasse es erstmal langsam angehen. Frühstück, Duschen und packe ein paar Sachen für eine Motorradtour. Am Nachmittag geht es mir glücklicherweise schon wieder gut und so kann ich mit dem Motorrad den Hartz Nationalpark südöstlich von Hobart erkunden.

Auf dem Weg schaue ich in Geeveston nach Schnabeltieren am Fluss, natürlich ohne Erfolg und fahre dann weiter zum Hartz Berg.

Hier habe ich mich für die entspannte Wanderung zum Lake Osborne entschieden und relaxe eine Weile am Ufer. Viel ist hier nicht los und das finde ich gerade auch gut so.

Danach fahre ich zum Waratah Lookout, wo man eine unglaubliche Sicht über den Nationalpark hat. Hier kann man den nahegelegenen Wasserfall hören und die Vögel über die Baumwipfel zischen sehen.

Der Weg zum und vom Nationalpark führt durch dichte Wälder mit hohen Bäumen. Teilweise sieht man Schilder wie „Abgeholzt 1968“ oder „Waldbrand 1997“. Ich fahre zum Tahune Airwalk, der vor zwei Jahren in einem schweren Waldbrand beschädigt wurde und erst letztes Jahr im Januar wieder eröffnet hat. Doch es ist bereits nach fünf und die Tore sind bereits geschlossen.

Also fahre ich zurück nach Geeveston und dann durch Huonville und entlang der Küste durch Cygnet und Kettering.

Mit einer Packung Brombeeren von einem der vielen unbemannten Obstständen fahre ich zum Mount Wellington. Die Sonne geht bereits unter und das Wetter wird schlechter. Mount Wellington (1271m üNN) ist in einer dicken Wolke eingehüllt und so mache ich es mir auf halbem Weg gemütlich.

Nach einer weiteren Nacht im Hostel packe ich wieder alle meine Sachen und fahre zum MONA, dem Museum of Old and New Art. Im Norden der Stadt am Derwent River ist die Location schonmal ziemlich cool.

Das Museum ist größtenteils unterirdisch und führt mit großen Räumen drei Ebenen nach unten. Nach dem Eingang geht es über eine Wendeltreppe hinab, danach arbeitet man sich durch das Museum zurück nach oben. Ausgestellt wird antike, moderne und zeitgenössische Kunst.

Es gab wirklich interessante Ausstellungsstücke und Bereiche, die aber auch teilweise etwas speziell und ungewöhnlich waren. Ein Raum sah aus wie eine Bibliothek, doch alle Bücher waren komplett weiß. Ein Raum war voll von, auf einem Haufen geworfenen, Grabsteinen. Am Eingang gab es neben dem Wörter-Wasserfall noch ein vier Meter hohes Regal mit Glasflaschen auf mehreren Ebenen und einen Motor-gesteuerten Stab, der zufällig irgendwann gegen die Flaschen drückt, die dann auf den Boden fallen. Das passiert jedoch so selten, dass davor Dutzende Besucher warten und hoffen es zu sehen. In der Zeit, in der ich dort war, ist jedoch nichts passiert und dabei war ich längere Zeit in der Nähe. In einem Raum gab es einen großen Tisch mit mehreren Sitzplätzen und großen Haufen an Linsen und Reis. Jeder Besucher, der mochte, durfte Platz nehmen, nachdem das Smartphone in den Sitzwürfel gelegt wurde. Danach hat man sich Ohropax in die Ohren gesteckt und eine kleine Hand voll Linsen und Reis bekommen. Völlig abgeschirmt hat man dann begonnen die Linsen und den Reis zu trennen und jeweils zu zählen. Das Ganze ist als Entspannung gedacht, bei der man weder von seinem Handy noch von der Geräuschkulisse gestört wird und eine banale Aufgabe erledigt. Der Haufen, den ich bekommen habe, war augenscheinlich klein, aber es dauert länger als gedacht, bis man alles voneinander getrennt und gezählt hat. Entspannter als zuvor bin ich aus der Sache nicht heraus gekommen, aber es war schön, ein etwas anderes Erlebnis in einem Museum zu haben.

Etwas anders ging es auch in einer digitalen Ausstellung zu, die meine Entspannung wieder völlig aus der Ruhe gebracht hat. Dutzende PCs, angeschlossen an dutzenden Beamern, die irgendwelche Punkte berechnen bzw. darstellen. Alles blinkt und piept, danach werden zufällige Wörter erzeugt, die irgendein Code sein könnten, aber nichts ergibt Sinn.

Im Museum ist viel los und auch draußen ist Highlife mit Live Musik einem Imbiss und vielen Leuten, die es sich auf dem Rasen gemütlich gemacht haben. Es ist richtig schön wieder so unbeschwert Reisen zu können, auch wenn ich seit Silvester jeden Tag eine SMS erhalte, da es in Melbourne einen kleinen Covid Ausbruch gab. Und das nach 60 Tagen ohne Community-Übertragung in Victoria.

Community cases of COVID-19 have been identified in Melbourne. If you have arrived in Tasmania and spent time in Victoria since Sunday 20 December, please check the list of public exposure sites at https://www.dhhs.vic.gov.au/case-locations-and-outbreaks. If you have visited any of the listed sites, you are now being asked to self-isolate immediately and call the Public Health Hotline on 1800 671 738 to arrange a test. Please keep up to date and check the list of public exposure sites regularly as the situation may change quickly.

TasETravel

The list of locations and premises in Victoria where COVID-19 cases have visited continues to change based on the latest Victorian investigations.

If you are now in Tasmania and have been in Victoria since December 20, please check the list of locations and premises at https://www.dhhs.vic.gov.au/case-locations-and-outbreaks every day.

If you are now in Tasmania and were at any of the listed locations and premises at the specified date and time, please contact the Public Health Hotline on 1800 671 738 for further advice.

You should also contact the Public Health Hotline to arrange a COVID test if you develop any cold or flu symptoms.  

For more information, visit http://www.coronavirus.tas.gov.au/travelalert

TasETravel

Beschränkungen in Victoria wurden direkt angezogen und andere Bundesländer haben Einreiseverbote ausgestellt. Nach einer Woche wurden 27 Fälle in Victoria ermittelt. Danach hat sich alles schnell beruhigt und die Beschränkungen wurden wieder aufgehoben.

Vom MONA bin ich dann wieder nach Kettering gefahren und habe hier die Fähre nach Bruny Island genommen.

Vom Norden bis zum Süden der Insel sind es nur 64km und so werde ich hier alles in 24 Stunden ansehen können. Die Reise beginnt im Norden mit einer Rundfahrt über eine unbefestigte Straße.

Richtung Süden muss man dann über den Neck, dem 100m breiten Streifen, der die Insel fast in zwei teilt.

Gute Aussicht, die man sich jedoch mit einigen anderen Touristen teilt.

Also weiter zum Leuchtturm im Süden. Hier schaue ich mich kurz um und fahre dann zu meinem Campingplatz, der ziemlich voll ist. Ich finde eine kleine Ecke und gehe danach an den Strand, wo ich in Ruhe den Sonnenuntergang genießen kann.

Am nächsten Morgen stehe ich vorm Sonnenaufgang auf, in der Hoffnung ein Albino Känguru zu sehen, die es hier geben soll. Der Rundgang ist unspektakulär und Tiere sehe ich leider keine. Auch der Sonnenaufgang enttäuscht bei bewölktem Himmel. Also zurück ins Zelt und nochmal weiterschlafen.

Später geht es dann zum Highlight der Insel: Penguin Island. Ich gehe den langen Weg via Fluted Cape, der mich hoch an die Klippe führt, bevor ich wieder zu Penguin Island hinab wandere. Penguin Island ist nicht zugänglich und Pinguine sehe ich dort auch keine. Aber auf einem kleinen Fels, der neben der Insel aus dem Wasser ragt, kann ich zwei Pinguine entdecken und bin glücklich, zumindest welche gesehen zu haben.

Und dann geht es zurück zur Fähre und weiter durch Hobart die Ostküste hoch. Vorbei an der Richmond Bridge fahre ich zu meinem Campingplatz mit unglaublicher Aussicht.

Hier verbringe ich den Abend am vorbereiteten Lagerfeuer und fahre am nächsten Morgen auf die Halbinsel, die ich von meinem Campingplatz aus sehen konnte.

Erster Stop: Tessellated Pavement am Eaglehawk Neck. Hier gerade angekommen, spricht mich ein anderer Besucher an, der mich darauf hinweist, dass mein Rucksack offen war und er gesehen hat, wie am Kanal Sachen raus gefallen sind. Ahh. Also schnell zurück. Ich frage mich schon was fehlt. 16km zurück zum Kanal finde ich auf dem Weg schonmal meine zerstörte Sonnencreme und am Kanal hat der Zugbrücken-Mitarbeiter meine Sonnenbrille und Etui aufgehoben. Ein Glas ist jedoch rausgefallen und überfahren worden. Na toll. Zumindest ist sonst nichts weg und auch die Lego Figuren sind nicht herausgefallen.

Bei meiner zweiten Ankunft am Tessellated Pavement spricht mich ein Deutscher an, der mein Nummernschild gesehen hat und ein paar interessierte Fragen hat. Dietmar ist mit seiner Frau Susanne hier im Urlaub. Die beiden Leben hier in Australien und sind mit Auto und Fahrrädern unterwegs. Dietmar hat selbst schon einige große Motorradreisen gemacht und würde gerne im nächsten Jahr sein Motorrad von Melbourne nach Deutschland fahren. Wir unterhalten uns etwas, tauschen Nummern aus und verabreden uns, dass ich sie nach unserem Urlaub in Sunbury, in der Nähe von Melbourne besuchen kommen werde.

Nachdem sich unsere Wege trennen geht es dann endlich zum Tessellated Pavement. Definitiv interessanter, als die paar hundert Kilometer Fußwege, die ich bisher inspiziert habe.

Ein kleines Stück weiter gibt es dann ein Blowhole, die Tasman Arch und die Devils Kitchen.

In Fortesque Bay wusste ich, dass mir heute eine etwas längere Wanderung bevorstehen würde, diese sich jedoch lohnen wird. 4,7km führt der Cape Huay Track vom Campingplatz zur Klippe und dem Totem Pole, einem felsenden Pfeiler, den verrückte Kletterer besteigen können.

Höhenangst habe ich keine, aber ich brauche ein Gefühl von Sicherheit. Auf einem Aussichtsturm auf gläsernem Boden stehen oder hier an einem Geländer stehen und 150m hinab in den Ozean schauen und Robben beobachten, kein Problem. Aber bei dem letzten Bild, das ich entlang des Tracks aufgenommen habe, war kein Geländer, sondern nur ein 100m tiefer Fall… Geht gar nicht, da bin ich direkt auf allen Vieren. Deshalb wird man mich auch nicht auf irgendeinen Felsen in Norwegen bekommen, um ein tolles Foto zu machen. 😀

Die für mich unüblich lange Wanderung hat sich extrem gelohnt. Der Weg war bereits spektakulär und die Aussichten Klasse.

Fünf Tage habe ich hier in Tasmanien noch und meine Liste an Orten, die ich noch besuchen möchte, ist lang. Also direkt wieder aufs Motorrad und weiter Richtung Norden.

Tasmanien

Tag 938

Tasmanien

KM 81009

An Weihnachten geht es mit der Spirit of Tasmania Fähre von Melbourne nach Devonport.

Es ist der 24., aber hier in Australien ist das ja noch Christmas Eve und erst morgen ist „richtig“ Weihnachten mit Bescherung am Morgen. Die Überfahrt mit der Fähre dauert neun Stunden und dort treffe doch tatsächlich auf ein bekanntes Pärchen aus meinem Hostel.


Jo und Tor aus Schottland sind zwar vor ein paar Monaten bereits aus dem Hostel in eine eigene Wohnung gezogen, sind aber zufällig genau mit mir auf dem Weg nach Tasmanien. Sie reisen mit einem Auto und werden für zwei Wochen dort sein. Was für eine schöne Weihnachtsüberraschung. Gemeinsam gehen wir an Bord ins Kino und schauen Tenet, bevor wir abends in Devonport ankommen und erst im Dunkeln an unserem Campingplatz außerhalb des Ortes ankommen.

Hier zum Nachverfolgen meine Route bis zum Morgen des 30.12., jedes X ist eine Übernachtung.


An Christmas Day fahren wir tagsüber getrennt weiter und machen aus, dass wir uns nachmittags an einem anderen Campingplatz wieder treffen. An der Küste entlang fahre ich nach Westen durch einen kleinen Ort namens Penguin, in dem ich einen Schnappschuss für die Weihnachtsgrüße an Freunde und Familie mache. Die Mütze habe ich von Jo und Tor bekommen 🙂


Super Aussichten gibt es dann weiter bei Wynyard mit Blick über die ‚Bass-Straße‘ und den Mohnfeldern hier an Land.

Am Nachmittag treffe ich die beiden dann auf dem Campingplatz nahe Stanley. Zusammen sitzen wir am Strand und lassen es uns mit Wein und Bier gut gehen. Die Stimmung ist super.



Abends gesellt sich noch der deutsche Auswanderer Tristan und sein Hund Brüner dazu. Zu essen gibt es für mich nur Nudeln, aber das ist schon ok, dafür ist die Gesellschaft super.

Am 26., „Boxing Day“, fahren wir alle weiter. Für Tristan geht es ins Inland auf der Suche nach einem schönen Ort, in den er ziehen kann, Jo und Tor fahren Richtung Osten für besseres Wetter und schöne Strände. Ich fahre nach Westen, einfach nur weil ich bereits über 100km nach Westen gefahren bin und ich mich somit für eine große Runde gegen den Uhrzeigersinn in Tasmanien entschieden habe.

Es geht also weiter durch das unspektakuläre Woolnorth Gebiet, bis ich im Westen bei Arthur River wieder an die Küste komme. Hier am ‚Edge of the World“ campe ich für die Nacht. Die Schrifttafel am Ende der Welt hat mir besonders gefallen.

Mein vierter Tag in Tasmanien hat so einiges auf Lager für mich. Morgens unterhalte ich mich noch mit einer Fahrradfahrerin aus Melbourne, die mit mir auf dem Campingplatz übernachtet hat, bevor wir beide nach Süden fahren. Mein erster sehr kurzer Stopp ist Couta Rocks, bevor ich auf die Tarkine Road fahre. Es ist etwas regnerisch und so ziehe ich meine Regenjacke und -hose an. Die Tarkine Road führt durch viele Waldgebiete in denen Holzfällerei betrieben wird. Glücklicherweise sind die Straßen zu den Feiertagen alle leer.


Um meinen Weg nach Süden fortsetzen zu können, mache ich einen kleinen 40km Umweg zurück Richtung Stanley, um zu tanken. Dann geht es zurück zur Tarkine Road und dann weiter nach Süden über den Western Explorer. Hier ist die Straße unbefestigt und bei zunehmenden Regen ist es wirklich kein schöner Ausflug.Aussichten habe ich hier so gut wie keine, aber bei dem Regen hole ich mein Handy eh nicht so oft raus. Die Strecke ist nur 80km lang, ich brauche jedoch über zwei Stunden. Kurz vor dem Ende in Corinna regnet es dann so stark, dass ich die Straße vor mir kaum noch erkennen kann. Zumindest kommen mir hier nicht viele Autos entgegen.
Völlig durchnässt komme ich im Hotel von Corinna an. Neben einer kleinen Fähre über den Fluss und dem Campingplatz des Hotels gibt es hier sonst nichts. Tropfend-nass gehe ich ins Hotel und gehe direkt zur Feuerstelle, um mich wieder aufzuwärmen. Hier treffe ich die Radfahrerin von heute Morgen wieder. Sie hat Schürfwunden an den Beinen und Armen und hält sich die Schulter. Ihr ist im Starkregen auf der Straße ein Jeep entgegengekommen, woraufhin sie panikartig in den Richtung Straßenrand ausweicht und dabei kopfüber im Graben ladet.

Sie ist entgegen der Umstände noch gut gelaunt, auch wenn die Verletzung an Ihrer Schulter sie wahrscheinlich vom Fortsetzen ihrer Radtour abhalten wird. Zusammen mit den Fahrern des Jeeps warten wir auf den Rettungswagen, der sie zum nächstgelegenen Krankenhaus bringen soll, um sie zur Sicherheit einmal durchzuchecken. Bis der Rettungswagen da ist dauert es über eine Stunde, aber bei dem Wetter, den Straßen und den Entfernungen ist das auch kein Wunder. Sie wird samt ihrem Fahrrads mitgenommen und ich wünsche ihr alles Gute und eine schnelle Genesung.
Ich selbst wärme mich weiter am Feuer auf und bestelle einen weiteren Tee. Der Regen soll bis 19 Uhr aufhören und so lange werde ich wohl noch warten. Und kurz nach sieben lässt der Regen dann auch wirklich nach und ich kann die 60km bis zum nächsten Ort Waratah fahren, wo ich auf einem öffentlichen Campingplatz mitten im Ort übernachte. Alles ist nass und ich bin froh direkt in meinen Schlafsack zu schlüpfen und hier den Rest des Abends zu verbringen.
Am nächsten Tag sind immer noch viele meiner Sachen nass oder klamm, aber das Wetter sieht erstmal nicht so aus, als würde sich daran so schnell etwas ändern.
Ich fahre zu den Philosopher Falls.
Der Weg zum Wasserfall führt mich an einem alten Minenkanal vorbei, bis es eine lange Treppe hinunter zur Aussichtsplattform geht. Ein schöner Wasserfall und ein anstrengender Rückweg.


Bei den Treppen komme ich ganz schön aus der Puste, wochenlang Quad fahren war eventuell nicht das beste Ausdauertraining. Auf dem Rückweg zum Motorrad treffe ich zwei Australier, die nach dem Wasserfall fragen. Sie überlegen dort nach Gold zu suchen. Doch der Wasserfall ist nicht so einfach zugänglich, am Fluss oberhalb könnten sie es aber probieren. Goldsuche oder allgemein „Prospecting“ ist hier in Australien ein ganz normales Hobby, das man in weiten Teilen von Australien ohne große Beschränkungen betreiben kann, solange man sich nicht auf Privatgelände oder in einem Nationalpark befindet. Ich fahre weiter und werde wieder vom Regen erwischt. Also mache ich eine kleine Kaffeepause in Rosebery, wo ich von einem anderen Motorradfahrer angesprochen werde, der fragt was ich so mache und mir anbietet bei ihm in Südaustralien unterzukommen, falls ich in Australien festsitzen sollte oder zufällig in der Nähe sein sollte. Auch bei meinem kurzen Stopp in Zeehan spricht mich ein anderer Motorradfahrer an, der mir ein paar Tipps für die nächsten Tage gibt. Viele Motorradfahrer hatte ich vorher nicht getroffen, aber nun bin ich in der Gegend, die viele Leute für ein Tour nutzen. Und die Strecke ist wirklich nicht schlecht, nur muss man mit der nassen Straße noch etwas aufpassen. Nach Rosebury hat der Regen glücklicherweise aufgehört und so kann ich die Dünen bei Strahan gut besteigen und gemütlich zuschauen, wie die Familien mit ihren Brettern und Schalen die Dünen runterrutschen.Für die Nacht komme ich in einem öffentlichen und kostenlosen Campingplatz in Maquarie Heads bei Strahan unter. Es ist ein Gebiet, das für „Recreational Vehicles“ zur Verfügung gestellt wird und in diesem Fall sind das nicht nur Wohnmobile, sondern vor allem Quads, Buggies, und Dirt Bikes. Tagsüber fahren die Familien an den Strand, um dort Spaß zu haben. Abends, während die Erwachsenen sich um das Abendessen kümmern, fahren die Kinder auf ihren Kinder-Quads über den Campingplatz, der Übrigens einfach nur ein Wald mit einigen Freiflächen ist.

Es ist ein sehr schöner Platz, auch wenn der Lärm der anderen Camper und der Quads die Ruhe zerstört.
Am nächsten Morgen fahre ich nach Strahan, kaufe ein und frühstücke am Ufer der Bucht. Dort bereitet gerade ein Paar ein Kajak vor, mit dem sie zwei (!) Wochen die Küste rauf und runter paddeln wollen oder bei schlechtem Wetter legen sie einfach irgendwo an und Wandern. Wow, und alles nur mit den Dingen, die aufs Kajak passen, da kommt mir mein Motorrad schon als Luxusurlaub vor. Die Beiden paddeln hinaus in die Bucht und ich fahre ohne viel Muskelarbeit, aber mit vielen Kurven nach Queenstown. Ich habe den Tipp bekommen, dass es hier eine interessante Strecke zum Kelly Basin Track gibt.

38km geht es über eine normale Kiesstraße, bis die Straße sich dann für fünf Kilometer wesentlich schmaler durch den Wald schlängelt. Die Straße ist eine alte Schienenverbindung, mit der Ende des 19. Jahrhunderts Erz transportiert wurde. Die in die Hügel geschlagenen Schneisen sind heute mit Moos überwachsen und bieten einen einzigartigen Weg durch den Wald.


Am Ende der Straße beginnt der Wanderweg, der mit seinen 10km etwas lang für mich ist. Ich fahre also den gleichen Weg zurück und fahre weiter nach Ouse.
Man beachte den Vollmond, der genau hinter dem einzigen Baum am Horizont aufgeht ;-P
Am Morgen meines siebten Tages in Tasmanien ist es endlich wieder warm und trocken und ich kann gemütlich weiter nach Süden fahren.
Es geht zum touristischen Russell Falls.
Hier ist gut was los und ich höre sogar ein paar Leute deutsch sprechen, aber ich halte mich bedeckt und schaue mich eigenständig um. Die Wasserfälle sind leicht zugänglich und deshalb wahrscheinlich auch so beliebt. Von Hobart bis zum Visitor Centre ist es nur eine Stunde und der Weg zu den Wasserfällen nur 800m. Aber wie man sieht, lohnt es sich, und auch die Horse Shoe Falls ein paar Hundert Meter weiter sind sehr schön.


Weiter westlich fahre ich durch das Big Tree Forrest Reserve mit seinen Riesen-Eukalyptus-Bäumen.

Just außerhalb des Schutzgebiets wird mit den Bäumen auch gut Holzfällerei betrieben. 95km weiter am Ende der „Sackgasse“, in die ich mich begeben habe, komme ich am Gordon Damm an.

Und bei den Bildern vom Damm war ich immer von Drohnenaufnahmen ausgegangen, doch vom Parkplatz hat man wirklich diesen unglaublichen Ausblick.Der fünftgrößte Damm Australiens produziert circa 13% des Energiebedarfs von Tasmanien und war zur Zeit seiner Planung bis zum heutigen Tag ein umstrittenes Projekt, denn aus dem kleinen, idyllischen Lake Pedder wurde durch die Stauung des Wassers ein riesiger Lake Pedder und Lake Gordon, dem größten See Australiens. Aber die Aussicht und die Dimensionen des Damms sind einfach nur atemberaubend.

Man kann hinunter zum Damm gehen und von dort in die Tiefe, sowie auf den Lake Gordon blicken.
Weiter geht es zum Campingplatz am Edgar Dam am südlichen Ende des Lake Pedder, an dem ich wieder Zeit mit mir selbst verbringe. Viel Kontakt mit anderen Campern oder anderen Leuten hatte ich eigentlich nicht, bis auf kurze Begegnungen und Gespräche. Hier sind wohl viele Leute im normalen Urlaubsmodus und genießen die Zeit Unter sich über die Feiertage. Aber für mich ist das auch ok, Langeweile habe ich ja sowieso meist nie. Da habe ich dann Zeit in meinem riesen Wälzer zu lesen, der doch mehr Platz verbraucht, als mir manchmal lieb ist.
(Bild aufgenommen im Hostel)

Und am nächsten Tag ist schon Silvester und so mache ich mich auf in die Hauptstadt von Tasmanien, Hobart.

Hier checke ich für zwei Nächte in ein Hostel ein und treffe mich wieder mit Jo und Tor.
Abends gehen wir in einem Irish Pub und versuchen das vergangene Jahr mit vielen Bieren hinter uns zu lassen. Wir setzen uns zu einem anderen Pärchen und später gesellen sich noch zwei Männer dazu. Wir unterhalten uns über unsere Woche in Tasmanien und was sonst so dieses Jahr passiert ist.
Zu Mitternacht gibt es das Feuerwerk über dem Hafen und das Jahr 2021 beginnt.

Tausche zwei gegen vier Räder

Tag 928

Melbourne

KM 79496

Endlich habe ich einen neuen Job! Es ist Ende Oktober und ich habe die letzten drei Monate fast nur im Hostel im Lockdown gesessen. Nach dutzenden Bewerbungen habe ich endlich eine Rückmeldung von einer Firma bekommen. Nach einem kurzen Telefoninterview folgte ein paar Tage später ein Interview via Videotelefonat. Und was war das für ein Interview! Geschäftsführer und zwei Mitarbeiter der Personalabteilung auf der anderen Seite und ein Interview das ganze 75 Minuten ging. Ich habe das Gefühl, mich für einen Job bei NASA zu bewerben, doch am Ende ist es doch nur ein Job für einen Backpacker.
Für die nächsten sechs Monate werde ich in Städten und Dörfern Fußwege inspizieren. Ja genau, Fußwege anschauen und bewerten, ob sie gut oder schlecht, sicher oder gefährlich sind. Klingt langweilig und ist es auch, aber das ‚Wie‘ ist das Interessante an der ganzen Sache. Gearbeitet wird mit Quads, ausgestattet mit Kameras, GPS und Laptop.

Damit fahren wir dann die Fußwege entlang und bewerten 20m Abschnitte, während die Kameras Bilder des Zustandes aufzeichnen. Über ein Buttonpad am linken Griff werden dabei die Bewertungen eingegeben, über die Tastatur können zusätzlich unterschiedliche Stolperfallen markiert werden. Und das ist wahrscheinlich schon alles, was ich so über den Job erzählen werde, viel spannender wird es nämlich nicht 😀

Zumindest kann ich mit diesem Job neue Orte sehen und besuchen und sehe mehr australische Wohngebiete und Gemeinden.

Nachdem mir dieser Job für sechs Monate angeboten wurde, habe ich mich dazu entschieden, bis zum Ende meiner Reise (Ende Mai/Anfang Juni) zu arbeiten und dann mit ein wenig Erspartem zurück nach Deutschland zu kommen, anstatt wie geplant, bis Februar zu arbeiten und dann mein Geld in Tasmanien der Coming-Home-Tour durch Europa auszugeben.

Hier im Blog werden also noch Beiträge folgen von Tages- oder Wochenend-Trips, die ich unternommen habe und mein zweieinhalbwöchiger Trip nach Tasmanien, den ich über die Feiertage im Dezember machen konnte.

In der ersten Woche inspiziere ich noch Gehwege zu Fuß im Viertel meines Hostels. Ich kann also jeden Tag eigenständig direkt vor der Haustür starten. Danach ging es dann raus aus Melbourne eine Stunde Richtung Westen. Mit einer Arbeitserlaubnis können wir den ‚Ring of Steel‘ verlassen, der Melbourne von Regional Victoria auf Grund der Corona-Beschränkungen trennt. Hier in Bacchus Marsh erhalten wir unser Training auf den Quads, dem Equipment und auf was wir bei der Inspizierung achten müssen. Es ist nicht mein erstes Mal auf einem Quad und so komme ich schnell mit der Maschine klar. Es macht wirklich Spaß mit dem Ding herum zu düsen, auch wenn wir auf Straßen nicht schneller als 30km/h fahren dürfen und auf Gehwegen mit 8km/h fahren.

Wir sind nur eine Woche hier und nutzen unser Wochenende, um in der Lerderderg National Park zu gehen. Vor einem Jahr war ich hier bereits mit meinen Kollegen von der Solar Farm, aber dieses Mal gibt es ein ganz anderes Gefühl, denn nach so einer langen Zeit in Melbourne und im Lockdown, ist es unglaublich schön wieder in der Natur zu sein. Es ist nicht viel los, da aus Melbourne niemand hier herkommen darf, aber das wird sich am nächsten Tag ändern, wenn der ‚Ring of Steel‘ endlich aufgehoben wird und Menschen in Melbourne wieder die Stadt verlassen dürfen.

Nach ein paar Tagen Training und ein paar Tagen richtiger Arbeit, ist das Projekt schon abgeschlossen und wir fahren zu unserem nächsten Projekt eine Stunde nördlich von Melbourne. Hier werden wir wieder in einem schönen Airbnb untergebracht, das von der Firma gestellt wird. Am Freitag fahre ich noch mit meinem Arbeitskollegen nach Melbourne und hole mein Motorrad von Oliver ab, der bereits morgens zu einem vier-Tages-Trip mit seinem Kumpel gestartet ist. Ich fahre Samstagmorgen los und muss erstmal ein paar hundert Kilometer zurücklegen, bis ich mich in Dargo in den Victoria Alps mit Oliver und Dean zum Mittagessen treffe.

Von hier aus fahren wir die kurvige Alpine Road Richtung Bright, bevor wir bei einer kleinen Pause einen weiteren Motorradfahrer aus Melbourne treffen, der sich uns kurzerhand anschließt.

Zu viert fahren wir also weiter und verlassen bei Harrietville die Hauptstraße, um einen 4WD Track zu fahren. Als ‚Easy‘ markiert, sollte er für Motorräder geeignet sein. Nach nur ein paar hundert Metern überrascht der Track bereits mit einem Bach, den man überqueren muss. Oliver und Steve haben sowas noch nie gemacht und sind etwas zögerlich. Doch ich sage ihnen, dass es kein Problem sein sollte und mache es vor. Vom Eifer gepackt, machen sie es schnell nach und kommen alle ohne Probleme durch den Bach und sind mächtig stolz auf sich.

Weiter geht es durch den Wald über gute, unbefestigte Wege. Einige Male müssen wir halten, um zu checken, welche Abzweigung des Weges nun die Richtige ist, doch mit Maps.me sind auch die kleinen Wege in meiner Karte zu sehen. Der Weg geht teilweise steil bergauf, was aber meist schlimmer aussieht, als es dann wirklich ist.

Nur ein kleiner Abschnitt, der steil bergab geht, testet wirklich unsere Fähigkeiten. Steve fährt voraus und ich folge. Ich halte extra Abstand, da man nicht an jeder Stelle anhalten kann und das Motorrad teilweise nur bergab rutschen würde. Auch für mich ist es eine heikle Passage, aber wir alle schaffen es nach unten, ohne die Kontrolle zu verlieren. Die letzten Kilometer gingen jedoch konstant bergab und man muss alle zehn Meter für Buckel auf dem Weg abbremsen, die zum Abfließen des Regens dienen. Das war dann zu viel für die Hinterradbremse von Oliver, die nach ein paar Kilometern an Leistung verliert. Er stoppt schnell und ich halte neben ihm an. Doch Dean sieht uns auf Grund des Staubs zu spät und muss voll in die Bremsen gehen und lässt sein Motorrad auf die Seite fallen. Ohne Blessuren an sich selbst und ohne Schäden am Motorrad, braucht er nur eine kurze Zigarette, um sich von dem Schock zu erholen.
Den restlichen Weg bergab schaffen wir ohne Probleme und die zweite Überquerung eines Baches, bevor wir den Wald verlassen, klappt noch besser als die Vorherige. Ein bisschen weiter schlagen wir dann unser Camp am Bach auf.

Als wir ankommen und unsere Motorräder abstellen, hören wir bereits das schrillende Geräusch von tausenden Insekten. Doch als ich meinen Helm abnehme kann ich meinen Ohren kaum trauen. Der Geräuschpegel nimmt nochmal so stark zu, dass man sich gegenseitig kaum mehr verstehen kann. Es ist ohrenbetäubend! (Das schlaue Internet sagt, dass die Geräusche der Cicadas bis zu 120db erreichen können, Infos und Video: The deafening soundtracks of Australias Cicadas)

Glücklicherweise lässt der Lärm im Laufe des Abends nach, bis er im Dunkeln komplett stoppt. Zusammen sitzen wir abends um ein kleines Lagerfeuer und kochen uns jeweils unser Abendessen und genießen es mit ein wenig Bier und Wein.

Am nächsten Tag lassen wir es etwas entspannter angehen und fahren nach dem Frühstück an unserem Campingplatz ins nächste Dorf und trinken dort einen weiteren Kaffee. In allen öffentlichen Bereichen muss man weiterhin eine Maske tragen, aber es fühlt sich doch etwas normaler an als noch vor einer Woche. An diesem Wochenende haben tausende Leute die Chance genutzt und sind aus der Stadt geflüchtet. Überall sind Menschen, Autos, Motorräder und Camper.

Wir fahren weiter am Lake Buffalo vorbei über unbefestigte Straßen bis nach Whitfield, wo wir in einem Restaurant zu Mittag essen. Danach geht es über kurvigen Asphalt nach Mansfield, wo ich und Steven uns von Dean und Oliver verabschieden.

Wir müssen morgen wieder arbeiten, die beiden haben noch einen weiteren Tag vor sich. Zusammen mit der riesigen Karawane an Autos, die am Ende des Wochenendes wieder zurück nach Melbourne fahren, mache ich mich auf den Weg zurück nach Craigieburn mit Zwischenstopp an einem weiteren Aussichtspunkt.

Das Projekt nördlich von hier in Mitchell Shire beenden wir Ende November, genau passend, um am ersten Dezember zu unserem nächsten Projekt nach Adelaide zu fahren. Denn erst am 1. Dezember wurden die Grenzen von South Australia für die Bewohner von Victoria geöffnet.

Mit Nick (US) und Adel (AUS), meinen Kollegen, die mit mir diesen Job angefangen haben, fahren wir den Arbeitstruck in 9 Stunden nach Adelaide und quartieren uns ins nächste Airbnb.

Für drei Wochen machen wir nicht viel, außer zu arbeiten. Bei einer 45-50 Stunden Wochen ist für alles andere oft die Luft raus. Außerdem habe ich ja letztes Jahr bereits viel von Adelaide gesehen.

Aber am letzten Wochenende nach Abschluss der Arbeit fahren wir an den Strand von Glenelg

Schauen uns dann die Innenstadt von Adelaide an und setzen uns in einen Park, in dem es etwas weihnachtlich geschmückt ist und Live Musik gespielt wird.

Am Sonntag treffe ich mich dann noch mit Helene (UK), die ich vor einem Jahr in Coober Pedy kennengelernt hatte.
Wir treffen uns auf einem „Weihnachtsmarkt“, der aber eigentlich nur aus zwei Dutzend weißen Pavillons mit handgefertigten Produkten besteht. Wir setzen uns bei sonnigen 20°C in den Schatten, trinken gemeinsam einen Kaffee und unterhalten uns über das letzte Jahr bevor wir uns wieder verabschieden, da sie zu ihrer Arbeit in einem Hotel muss.

Ich mache mich allein auf den Weg in den botanischen Garten, den ich bisher nicht besucht hatte.

Es ist wirklich heiß und die Bäume und Büsche nicht wirklich interessant. Doch das Tropenhaus haut mich echt weg. Bei super hoher Luftfeuchtigkeit kann man oben und unten durch einen kleinen Regenwald laufen und nach ein paar Minuten fängt die Regenanlage an Wasser zu versprühen. Es entsteht ein Nebel und etwas Regen und kreiert eine großartige Atmosphäre, wie aus einer anderen Welt.

Und auch im Rosengarten habe ich ein wenig Spaß und mache ein paar schöne Fotos.

Und am nächsten Tag, Montag den 21. Dezember, geht es wieder zurück nach Melbourne für die Winterpause. Drei Wochen haben wir frei, die ich natürlich so gut, wie möglich nutzen möchte. Und deshalb geht es nach: Tasmanien! Yay!

Wieder arbeiten

Tag 869

(Mitte Juni bis Mitte Oktober)

Melbourne

KM 78201

Ich schreibe diesen Eintrag nun vier Monate nachdem ich nach Melbourne gekommen bin. Schon komisch, dass schon wieder so viel passiert ist und dann für mich persönlich nicht wirklich viel. Aber das ist wohl 2020… Pläne kann man machen, aber dann kommt sowieso vieles anders. In die Vergangenheit zu schauen, bekomme ich aber noch hin, also… here we go!

14. Juni, mit dem Bus geht es zurück in die Zivilisation. Die Restriktionen sind wieder so weit gelockert, dass die Reise ohne Probleme oder spezielle Regelungen gemacht werden kann. Abends komme ich in Warrandyte bei Oliver an, wo seit über fünf Monaten mein Motorrad steht. Ich werde freundlichst empfangen, bekomme ein leckeres Abendessen und wir unterhalten uns über die aktuelle Lage.

Ich packe mein Motorrad und ein paar Sachen, die ich bei Oliver eingelagert hatte und mache mich auf den Weg zu meinem Hostel in der Stadt.

Es ist wieder das gleiche Hostel, in dem ich bereits letzten Winter und zu Weihnachten war. Ich kenne also noch ein paar der Bewohner und beziehe mein altes 8-Bett-Mehrbettzimmer, in dem mittlerweile nur eine andere Person schläft.
Das Hostel ist recht leer und so sind von den circa 55 Betten nur 20 belegt.

Das Hostel im Oktober:

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Ansonsten ist eigentlich alles beim Alten. Ich richte mich ein und gehe noch einkaufen. Morgen geht es zur Arbeit.

Ich arbeite nun für ein Umzugsunternehmen, das meist Umzüge von Unternehmen durchführt. Das jetzige Projekt ist ein neues Hotel im Zentrum.

Im neuen Hilton Hotel muss das ganze Mobiliar in die 244 Zimmer getragen werden. Auf 16 Stockwerke müssen wir also Sessel, Tische, Stühle, Liegen, Bettgestelle, Matratzen, Kissen, Lampen, Mülleimer, Fön, Bügeleisen, Bügelbrett, Kleiderbügen, Wecker, Wasserkocher, Tabletts, Nachttische, Telefone, Schmuckkästchen und natürlich riesige Bilder tragen. Das nervigste dabei ist zu Beginn des Tages alle Türen mit der Access-Karte aufzuschließen und dann mit Türstoppern offen zu halten. So viele Split Squads, nach zwei Monaten rumsitzen, strengen ganz schön an.
Das Team besteht aus zehn Leuten. Ein paar davon sind festangestellt, der Rest ist so wie ich von einer Zeitarbeitsfirma. Meine Kollegen: Riley, Jak, Josh, Scotty, JP, Alex, Lyndon, Troy, Michael, Robin, Esteban, Jesse, Alex, Brian, Damien.

Ich arbeite oben mit drei anderen. Wir bringen die Sachen in die zugewiesenen Zimmer und packen sie aus. Bei den Tischen eine schwere Aufgabe, bei den ganzen Kleinteilen eher ein Fleißaufgabe. Die Arbeit ist mal wieder nicht so anspruchsvoll, dafür ist es aber schön in einen High-End Hotel zu arbeiten, statt in einem großen Feld mitten im Nirgendwo.

Das Projekt dauert zweieinhalb Wochen und die Bezahlung war gut. Bis zum nächsten Projekt habe ich aber elf Tage frei und sitze wieder rum. Mittlerweile haben eine Handvoll Leute das Hostel verlassen und sind mit Auto oder Van auf dem Weg in den warmen Norden. Den Zeitpunkt hätten sie nicht besser treffen können, denn am 8. Juli wird die Grenze zu New South Wales (mit Sydney) geschlossen. Somit kann man das komplette Bundesland Victoria (mit Melbourne) nicht mehr verlassen.
Seit Mitte April lagen die täglichen Infektionszahlen von ganz Australien bei unter 30 pro Tag, doch seit Ende Juni steigen sie wieder stark an und beschränken sich hauptsächlich auf Victoria.
Auch wird einen Tag nach der Grenzschließung Melbourne unter Stage 3 Quarantäne gestellt. Nun dürfen Restaurants nur noch liefern oder Essen zum Mitnehmen anbieten. Das Haus darf man nur noch zum Arbeiten, Studieren, Sport oder zum Einkaufen verlassen. Am 22. Juli werden dann Mund-Nasen-Schutz außerhalb des Hauses und auf der Arbeit zur Pflicht.

Glücklicherweise kann ich noch weiterarbeiten und arbeite weitere 11 Tage bei einem großen Büroumzug. Hier richten wir die neuen Monitore für die Arbeitsplätze vom 18.-22. Stockwerk ein und ziehen die Arbeitsunterlagen der Mitarbeiter vom alten Gebäude in die neuen Schließfächer um.

Dann wird am 2. August für die nächsten sechs Wochen der Notstand in Melbourne ausgerufen (Neuinfektionen in 7 Tagen pro 100.000: ~68 für Melbourne am 5.8.20), die Quarantäne wird auf Stage 4 erhöht und damit eine Ausgangssperre von 20 bis 5 Uhr und eine Bewegungsbeschränkung von 5 km um sein Zuhause eingeführt.
Mit dieser Maßnahme werden auch alle nicht essenziellen Unternehmen geschlossen und somit auch meine Arbeit eingestellt.

(Einwohnerzahlen: Australien 25,3 Mio., Victoria: 6,6 Mio., Melbourne 4,9 Mio.; um die 90% der Infektionen der zweiten Welle sind in Melbourne)

Nun sitze ich im Hostel, ohne Arbeit und ohne Möglichkeit zu reisen oder das Hostel zu verlassen, außer zum Einkaufen. Mittlerweile sind wir 11 Bewohner. Ein paar Leute können noch arbeiten, da sie zu den „Essential Services“ gehören. Der Rest sitzt draußen, in den Zimmern oder im Wohnzimmer herum.

Ich verbringe meine Tage mit Hörbüchern (8 Tage im Mai, Tagebuch der Apokalypse), Podcasts (Fest&Flauschig, Off Menu, Spotify Daily Drive), Lesen (Schindlers List, Fire and Blood), Serien (3%, Sense 8, 8 Out Of 10 Cats Does Countdown, Taskmaster), Filmen (unzählige), YouTube (Fynn Kliemann, Kliemannsland, Big Living in a Tiny House, Nessa Elessar, Puls Reportage, Das schaffst du nie, Tiny Difference), Arabisch mit Duolingo, Kochen und Backen.

Glücklicherweise komme ich mental mit der Situation gut zurecht und habe nur wenige schlechte Tage.

An den schlechten Tagen ärgere ich meistens, dass ich meine Zeit einfach besser nutzen könnte. So wäre es doch jetzt so schön zu arbeiten, während ich nicht reisen kann, um zumindest Geld für den Rest meiner Reise zu haben. Aber in der Zeit von April bis Oktober habe ich nicht einmal so viel Geld verdient, um meine Ausgaben zu decken. Ich bräuchte mindestens zwei Monate Vollzeit Arbeit, damit ich genug Geld hätte, bis nächstes Jahr zu meinem Geburtstag reisen zu können.
Der Plan ist aktuell noch bis zum Ende des Jahres zu arbeiten und dann im neuen Jahr nach Tasmanien zu reisen. Danach geht es dann im April zurück nach Europa, da dann der temporäre Import für mein Motorrad ausläuft. Und dann möchte ich eine Coming-Home-Tour bis Anfang Juni machen und Freunde, Familie und alle Leute, die ich auf meiner Reise kennengelernt habe, besuchen. So zumindest der Plan, der bald wieder verworfen wird. 😉
Ohne Arbeit versuche ich hier im Hostel dann aber doch hin und wieder meine Zeit nicht gänzlich zu verschwenden oder mich in Selbstmitleid zu verlieren. Ich setze mich bewusst hin und lerne Arabisch, lese oder informiere mich über Tiny Häuser. Denn ich habe mich in den Gedanken verliebt, mir in Deutschland ein Tiny House zu bauen. (https://www.youtube.com/watch?v=FjYaUmw1Ecs). Das ist aktuell aber weitestgehend in meinem Kopf oder in Planung, aber noch nicht zu 100% entschieden oder irgendwas gekauft.

Nachdem Ende September die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben wird und der Bewegungsradius von 5 km auf 25 km erhöht wird, kann ich endlich wieder ein paar Tage arbeiten. Man darf zwar immer noch das Haus nur mit Begründung verlassen, aber nun kann man bis zu zwei Stunden draußen Sport treiben oder sich mit insgesamt fünf Leuten aus zwei Haushalten in der Öffentlichkeit treffen, wenn man die 1,5m Mindestabstand einhält. Jetzt wo es hier in Melbourne endlich wärmer wird, sieht man auch mehr Menschen auf der Straße und in den Parks. Mindestabstände werden nicht immer eingehalten und auch Masken werden in den Parks nicht zu 100% getragen, aber im sonstigen Alltag versuchen sich alle an die Regeln zu halten.

Dieses Mal arbeite ich für das Polizei Museum Victoria. Wir räumen zwei Archivräume aus und laden die Ausstellungsstücke aus dem Museum in unseren Truck, die dann von anderen Kollegen eingelagert werden. Insgesamt sind es nur fünf halbe Tage, aber die Arbeit ist interessant. Wir packen 150 Jahre alte Bücher aus den Archiven ein und verlagern interessante Dinge aus dem Museum, darunter ein Autowrack von einem Angriff auf eine Polizeistation mit einer Autobombe, ein altes Polizei-Motorrad, ein Bomben-Entschärfungsroboter oder die Archive und „Rüstung“ vom berühmten australischen Banditen Ned Kelly (https://de.wikipedia.org/wiki/Ned_Kelly). Bei der Rüstung von Ned Kelly wurden wir sogar von zwei Polizeibeamten bis zum Truck begleitet.

(Die interessanten Sachen waren leider schon in Holzkisten verstaut.)

Die Arbeit für das Umzugsunternehmen läuft so sporadisch, dass ich Ende September anfange, mich bei anderen Unternehmen zu bewerben, um eine zuverlässigere Arbeit zu finden. Es gibt relativ viele Angebote, aber das Richtige für mich zu finden, dauert etwas.
Aber zumindest bleibt das Hostel geöffnet. Die Pacht auf das Hostel lief Mitte Oktober aus, doch der Besitzer hat zu unserer Überraschung die Pacht nochmal für ein halbes Jahr verlängert. Somit brauche ich nicht auch noch eine neue Unterkunft suchen.
So, das waren meine extrem spannenden letzten vier Monate. Viel ist ja wie gesagt nicht passiert, aber es hätte ja auch schlimmer kommen können. I will survive. Und die Suche nach einem Job hat heute endlich eine positive Wendung genommen. Ich freue mich schon 🙂